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AutorenbildUli Osterheld

Bewegungsjagd im Januar?


Brandaktuell!

Diskussion über die Sinnhaftigkeit, Notwendigkeit und Ansprüche des Tierschutzes bei der Durchführung von Bewegungsjagden auf Schalenwild im Januar! Und wir nicht nur mittendrin, sondern ganz vorne dabei...


Ich versuche unsere fachliche Sichtweise kurz darzustellen:


Grundsätzlich wäre es auch für uns angenehm, wenn die Abschusserfüllung beim Schalenwild (d.h. die Zielsetzungen bzgl. Wildschadensvermeidung, Schutz des Lebensraumes der Wildtiere selbst) bis zum Ende des Kalenderjahres (31.12.) erfüllt wäre.

Viele Faktoren führen auf Bewegungsjagden im Oktober und November i.d.R. jedoch nicht dazu:

- zu warmes Wetter

- Laubanhang

- schlechte Bewegung des Wildes

- geringer Trainingsstand der Schützen

Der Januar ist von den o.g. Faktoren immer ein besserer Monat, um Strecke zu machen! Und die Strecke ist der einzige Grund unseres gesellschaftlichen Privilegs, Wildtiere in Ihrem Lebensraum stören zu dürfen.

Nicht die Jagdausübung selbst, sondern die Erlegung!


Also was spricht gegen die Jagd im Januar?

Wild verursacht durch den höheren Energieverbrauch am Jagdtag größere Wildschäden ?

Hier muss man natürlich diesem Blickwinkel die entgehenden Schäden durch die Erlegungen gegenüberstellen....ein Plädoyer für professionelle, erfolgreiche Jagden!


Wild verbraucht zu viel Energie, so dass es im Winter geschwächt wird?

Durch die konsequente Bejagung des Schalenwildes in unseren Revieren und die damit erlangte Balance zwischen Wildtier und Lebensraum entwickelt sich die krautige und holzige Vegetation in einer Fülle, dass die Verfügbarkeit von Nahrung in unseren milden Winter maximal ist. Die Energiespeicher sind zu 100% gefüllt. Anders sieht es in Revieren aus, in denen schon anfangs Winter kaum noch Nahrung zur Verfügung steht, oft der zu hohen Wildstandshaltung geschuldet.


Vom Tierschutz her ist es unverantwortbar, Tiere im Winter herumzujagen?

Hier spielt natürlich auch die Wetterlage eine wichtige Rolle. Es versteht sich von selbst, dass bei hohen Schneelagen (mind. 30 cm für 4 Wochen) oder verharschtem Schnee oder einem Eispanzer auf der Vegetation die Jagd ruhen sollte, um den Tieren Leid zu ersparen. Diese Winter haben wir jedoch aktuell nicht mehr.


Schlussendlich zeigt die Strecke des Jagdtages, ob eine Konzentration des Jagddruckes auf einen Jagdtag im Vergleich zu vielen langen Ansitzen die bessere Wahl war. Hier spielt die Erfahrung im jeweiligen Revier eine große Rolle. Und die Jäger.


Kurze Erinnerung: Die Effizienz einer Jagd misst sich nicht an der absoluten Zahl der Strecke, sondern der Strecke im Verhältnis zum vorgekommenen Wildbestand....

....und....am verbleibenden Wildbestand (steht er in der gesetzlich geforderten Balance zum Lebensraum und den Ansprüchen der geregelten Land- und Forstwirtschaft?).


Die Gesundheit des Wildes zeigt es uns am Besten !



181 Ansichten1 Kommentar

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1 Comment


Jürgen Jacoby
Jürgen Jacoby
Jan 12, 2023

Hallo Uli,


Deine fachliche Sichtweise trifft den berühmten Nagel zu 100% auf den dicken Kopf! Gratulation! Ich werde Deine sehr perfekte Sichtweise auch so in die sozialen Medien stellen und für weitere Diskussionen in diesem Bereich nützen. Danke!! Übrigens hat ein Forstamt seine Jagd auf Rehe und Sauen abgesagt, weil der Kreisjagdmeister wegen zu vieler kleiner Frischlinge interveniert hat.


Herzliche Grüße und weiterhin vilee Erfolg mit Deiner hervorragenden Mannschaft


Jürgen


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